Geschichte

Die St.-Jakobi-Kirche entstand vor 1440 im gotischen Baustil. Am 5. August 1633 wurde sie, wie auch viele andere Gebäude Stollbergs, im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges durch kaisertreue Soldaten verwüstet. Erst 20 Jahre später konnte aufgrund der Kriegswirren mit dem sechs Jahre währenden Wiederaufbau begonnen werden. Am 5. April 1659 wurde die neue alte Kirche, aus Kostengründen ohne Turm und mit Flachdecke, wieder geweiht.

Bereits 1840 erfolgte ein äußerst bedeutsamer Bauschritt. Die durch zahlreiche, unregelmäßige Aus- und Einbauten entstellte Jakobikirche wurde einer Hauptreparatur unterzogen. Kapellen wurden abgerissen, der Altar erneuert, und der gesamte Innenraum im neugotischen Stil gestaltet. Zwei Jahre später erhielt die Kirche sogar eine neue Orgel, erbaut vom Dresdner Carl Gottlieb Jehmlich.

1878 konnte endlich auch der Turm wiedererbaut werden, welcher mit seinen 57 Metern Höhe ein prägendes Element des Stollberger Stadtmarktes ist und seit 2006 ein Geläut aus vier Bronzeglocken trägt. Täglich früh, mittags und abends erinnern die Glocken zum Gebet und laden sonntags zu den Gottesdiensten ein. 

Über dem Haupteingang am Turm befindet sich ein Relief, das Jesus als Helfer der Kranken und Bedrängten zeigt nach den Aussagen von Matthäus 11,28: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid.“ Diese Bildhauerei fertigte der Dresdner Künstler Gustav Adolph Kietz und wurde von der Strumpffabrikantin Caroline Woller gestiftet. In den Jahren 1993-2002 wurde die Kirche innen und außen renoviert. Die Farbgestaltung des Innenraums entspricht der Neogotik, also der Fassung vor 1840.